Inhalt der Oper

Brundibar – Die Geschichte

Musik: Hans Krasa (1899-1944) Text: Adolf Hoffmeister (1902-1972)

Die Geschwister Pepíček und Aninka gehen gemeinsam auf Anraten des Arztes zum Marktplatz, um Milch für ihre kranke Mutter zu kaufen. Da sie kein Geld haben, gibt ihnen der Milchmann keine Milch. Sie beobachten den Leierkastenmann Brundibár, der mit seinem Spiel gutes Geschäft macht. Pepíček und Aninka versuchen daher so wie er mit ihrem Gesang das notwendige Geld für die Milch zu verdienen. Doch niemand hört ihnen zu, weil Brundibár mit seinem Leierkasten und seinem Geschrei alles übertönt. Schließlich vertreibt sie der lautstarke Grobian sogar vom Marktplatz. Er duldet keine Konkurrenz.

Die Kinder gehen enttäuscht nach Hause und wollen sich schlafen legen. Da erscheinen Spatz, Katze und Hund und bieten den traurigen Geschwistern ihre Hilfe an. Gemeinsam mit anderen Kindern beschließen sie, Brundibár zu vertreiben. Am Morgen gehen Tiere und Kinder zum Marktplatz. Pepíček und Aninka singen ihr Lieblingslied und werden von den Tieren und Kindern unterstützt.  Gemeinsam sind sie stark genug, um sich gegen das Geschrei und den lärmenden Leierkasten durchzusetzen und Brundibár vom Marktplatz zu vertreiben. Brundibár versucht noch, den Kindern das Geld, das sie für die Mutter gesammelt haben, zu stehlen jedoch vergeblich, weil Kinder und Tiere stark genug sind, um das zu verhindern.

Im Finale des II. Akts singen die Kinder einen triumphalen Marsch, der an das bedingungslose Zusammenhalten der Freunde appelliert.

„Ihr müsst auf Freundschaft bau´n,
den Weg gemeinsam geh´n,
auf eure Kraft vertrau´n,
und zueinander steh´n.
Dann wird man euch auf schau´n
und wird euch klug nennen,
dann kann euch nichts trennen.
Ich seht ja, wie es war:
Wir schlugen Brundibár,
uns kann man nicht trennen.
Freundschaft alle Zeit,
hilft euch in jedem Streit
und schafft Gerechtigkeit.
Nehmt euch bei der Hand,
und knüpft das Freundschaftsband!“

Die Oper wurde für die in Theresienstadt inhaftierten Menschen zum Symbol  für den Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Das Propagandageschrei und die Unterdrückung der Juden durch die Nazis werden in der Gestalt von Brundibár zum sichtbaren Zeichen des Faschismus. Aber gemeinsam, wenn alle zusammenhalten und zusammenhelfen, kann das Böse besiegt werden, so die einfache Botschaft. Zynische Realität: Das schienbar glückliche Ende der Oper wurde für die meisten Menschen in Theresienstadt zum bitteren Ende in Ausschwitz.